Vernetzung und Nachhaltigkeit der Supply Chain sowie eine herausragende Kundenerfahrung sind wichtige Trends für das Jahr 2024. Um sich im Wettbewerb zu behaupten, müssen Unternehmen in Digitalisierung investieren, denn nur so können sie ihre Agilität, Rückverfolgbarkeit und Auftragsabwicklung optimieren und Strategien wie beispielsweise Personalisierung realisieren. „Grüne Logistik“ genießt hohe Priorität, da Lager- und T&L-Manager bestrebt sind, ihren CO2- Fußabdruck und ihre Emissionen möglichst effizient zu reduzieren. Datenautomatisierung, kollaborative Automatisierung und digitale Kompetenzen werden dazu beitragen, Herausforderungen wie den Arbeitskräftemangel zu überwinden und eine durchgängige Transparenz in Echtzeit zu erreichen. In diesem Artikel untersuchen wir fünf Trends in der Supply Chain, die die Logistiklandschaft 2024 prägen werden.

Datenautomatisierung, kollaborative Automatisierung und digitale Fähigkeiten werden dazu beitragen, Herausforderungen wie den Arbeitskräftemangel zu überwinden und eine durchgängige Transparenz in Echtzeit zu erreichen.

Kollaborative Automatisierung

Bis zum Jahr 2030 werden 75 Prozent der Arbeitskräfte Millennials sein. Diese „Digital Natives“ erwarten die Bereitstellung von intuitiver Technologie, darunter Spracherkennung, virtuelle Assistenten sowie Augmented und Virtual Reality1. Arbeitgeber müssen in eine technologiebasierte Umgebung investieren, um Talente zu gewinnen und zu halten. Der kollaborativen Automatisierung. kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Die Unterstützung der Arbeitskräfte durch Technologie umfasst Robotik und Automatisierung sowie Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), das Internet of Things (IoT) und Wearables. Die Verbindung modernster Voice-Technologie mit Datenerfassungsmethoden, wie zum Beispiel Scannen und RFID, ermöglicht sicheres, freihändiges Arbeiten bei optimalem Tempo und höchster Leistung in der Kommissionierung. Kollaborative Lagertechnologie sorgt dafür, dass sich die Arbeitskräfte wertschöpfenden Aufgaben widmen können, statt ihre Anstrengungen für unproduktive oder monotone Tätigkeiten zu verschwenden. Zukunftsorientierte Lager nutzen die flexible Mobilität von AMRs: 2022 wurden in den EU-Mitgliedstaaten fast 72.000 Industrieroboter installiert – das waren 6 Prozent mehr als im Vorjahr2.

Smart Factory

Die Smart Factory ist der Dreh- und Angelpunkt von Industrie 4.0, der Digitalisierung der Fertigung. Bis zum Jahr 2025 könnten 80 bis 100 Prozent der Fertigungsbetriebe IoT-Anwendungen nutzen – Maschinen, Sensoren und andere Fertigungsgeräte werden vernetzt und kommunizieren über das Internet3. Diese Echtzeitvernetzung zwischen der Supply Chain und der Produktionsanlage ist unerlässlich, um die hohen Ansprüche der Kunden an Qualität, Authentizität, Geschwindigkeit und individuelle Spezifikationen erfüllen zu können. Effizientere Betriebsabläufe, Optimierung der Produktivität von Kapazitäten und Verringerung von Engpässen werden ab 2024 durch digitale Technologien an allen Berührungspunkten erreicht, vom Wareneingang über die Verpackung bis hin zur Warenausgangskontrolle. Die Beseitigung papierbasierter Prozesse, der Einsatz erweiterter Analysen und die Ausstattung der Arbeitskräfte mit vernetzten Geräten werden die Echtzeittransparenz in der Lieferkette, Rückverfolgbarkeit, Zusammenarbeit und die Lösung von Problemen ermöglichen.

Rückverfolgbarkeit

Industrieunternehmen sind durch den wachsenden Druck durch Aufsichtsbehörden und Kunden dazu gezwungen, die Rückverfolgbarkeit auf granularer Ebene über den gesamten Lebenszyklus von Produkten zu optimieren. Europol berichtete, dass der Handel mit gefälschten Arzneimitteln weiter wächst und dass piratierte und gefälschte Arzneimittel weiterhin eine erhebliche Bedrohung für die Gesundheit und Sicherheit der Patienten darstellen4. Maßnahmen zum Schutz gegen Fälschungen, die Ziele für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung und der digitale Produktpass (DPP) in der EU treiben den Bedarf für Technologien zur Kennzeichnung/Etikettierung, Serialisierung, Palettierung und Informationserfassung von Produkten an. Der DPP kommt etwa 2026 ins Spiel. Mit ihm wird die Rückverfolgbarkeit von Produkten durch die gesamte Wertschöpfungskette verbessert und die Überprüfung der Produktkonformität erleichtert. Der Rückverfolgbarkeit kommt zudem eine Schlüsselrolle für die Kreislaufwirtschaft zu. Sie ermöglicht die Rückverfolgung von Rohstoffen und Produkten von der Quelle bis zum Ende der Lebensdauer einschließlich Recycling. Big Data und deren Erweiterung durch KI spielen dabei eine bedeutende Rolle, da sie die Identifizierung von Mustern und Trends in riesigen Datenmengen ermöglichen. Somit werden die Integrität und die Standardisierung von Daten zu Zielen für das Jahr 2024.

Asset Tracking

Track & Trace ist ein wachsender Trend für die Erleichterung effizienter Betriebsabläufe, eine effiziente Bestandsverwaltung und die Reduzierung von Verschwendung. Mit Echtzeit-Ortungssystemen lassen sich Assets auf ihrem Weg durch die Supply Chain verfolgen, sowohl in der Fabrik und im Verteilzentrum bzw. Lager als auch auf dem Transport und am Bestimmungsort. Außerdem lassen sich die Bedingungen (z. B. Temperatur) überwachen. Jedes Asset im Pool wird mit Technologien ausgestattet, die an den Berührungspunkten gescannt werden können, darunter Smart Labels, 1D- und 2D-Barcodes und RFID-Tags. Die Verfolgung auf der Kisten- oder Palettenebene ist wichtig für wertvolle Assets, die wiederverwendbar/recyclingfähig sind sowie für Assets, die planmäßige Wartung oder Reinigung erfordern. Darüber hinaus lassen sich beschädigte Assets lokalisieren und reparieren, um Beanstandungen weitgehend vorzubeugen. Lösungen der nächsten Generation führen Echtzeitdaten zusammen und zentralisieren sie, um die Digitalisierung zu erleichtern und die Leistung und Transparenz in der gesamten Supply Chain zu verbessern.

Nachhaltigkeit

Initiativen wie der Maßnahmenplan der EU zur Förderung der Kreislaufwirtschaft (für ein saubereres und wettbewerbsfähigeres Europa) sowie der europäische Grüne Deal treiben die Nachhaltigkeit voran. 35 Prozent der Händler haben sich vorgenommen, die Transportwege in ihren Supply Chains zu reduzieren, um die Betriebskosten zu senken5. Während die Treibhausgasemissionen in der europäischen Wirtschaft sinken, hat der Verkehr einen starken Anstieg zu verzeichnen. Die Daten lassen darauf schließen, dass „die Kraftstoffeffizienz nicht ausreichend verbessert wurde, um den Anstieg des Transportvolumens auszugleichen“6, und globale Konzerne wie Nike, Heineken und PepsiCo verlangen von der EU, die Klimaziele für Lkw zu erhöhen7. Die Digitalisierung ist notwendig, um die Nachhaltigkeit zu beschleunigen, denn sie ermöglicht Kontrolle, Transparenz und Rückverfolgbarkeit in Echtzeit und reduziert den Papierverbrauch. Das Management von Produktrückrufen mithilfe von Rückverfolgbarkeitstechnologien kann dazu beitragen, die Auswirkungen eines Produktrückrufs um 50 bis 95 Prozent zu senken8, indem Produkte rechtzeitig abgefangen werden, bevor sie als Ausschuss abgeschrieben werden müssen. Eine weitere Priorität ist die Optimierung der letzten Meile im Lieferprozess, da diese Phase der Supply Chain die größten Auswirkungen auf die Umwelt hat. Technologielösungen hierfür umfassen den elektronischen Proof-of-Delivery (ePOD) und verbessern die Effizienz, Flexibilität und Leistung im Zustellprozess. Eine optimierte Nutzung von Routen und Fahrzeugen senkt die Emissionen, denn sie sorgt für weniger Leerfahrten und vermeidet wiederholte Zustellversuche.

Die Verbesserung von Nachhaltigkeit und Leistung stehen 2024 im Mittelpunkt und bringen sowohl geschäftliche als auch ökologische Vorteile mit sich. Damit diese Prioritäten verwirklicht werden können, sind Digitalisierung, Konnektivität und Zusammenarbeit in Echtzeit der Schlüssel. Wettbewerbsfähige Unternehmen, die mit einem Technologiepartner zusammenarbeiten, werden in der komplexen Lieferkette Agilität erreichen und so Intelligenz, Risikominderung und Innovation schaffen.

 

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