Nach einer Umfirmierung wird die Logistikausführungslösung von Zetes, die Sprachtechnologie verwendet, jetzt ZetesMedea Voice (ehemals 3iV Crystal) genannt. Alle Funktionen und Eigenschaften bleiben gültig.

Der „Cerle d’utilisateurs“ist eine Arbeitsgemeinschaft zum Aufbau einer leistungsstarken Lieferkette

Wie kam es zur Gründung des „Cercle d’utilisateurs“? Wann wurde diese Gruppe gegründet?

Olivier Dibon, Logistikexperte, Supply Chain Management – Carrefour Group: Der „Cercle d’utilisateurs“ IWMS (Intelligence Warehouse Management Service User Group) entstand als Teil der globalen Strategie von Carrefour, die auf drei Säulen steht: Kundenkultur, Wandel und Innovation. Um unseren Kundenservice stetig zu verbessern, müssen wir unsere Prozesse permanent überdenken und verfeinern. Dies führte vor einigen Jahren zu unserer Allianz mit Zetes, bei der es damals um die Installation von Voice-Lösungen ging. Als wir die Effizienz unserer Lieferkette untersuchten, erkannten wir, dass zur detaillierteren Betrachtung eine direkte Beteiligung unserer Logistikdienstleister erforderlich war. Dank der Begeisterung unserer Partner fand diese Idee schnell Unterstützung, und 2010 erfolgten die ersten Treffen.

"Wir müssen umdenken und neue Verwendungsmöglichkeiten vorhandener Technologien finden. Wir haben eine Lösung entwickelt, die die Voice-Technologie auf ein neues Level hebt. Sie basiert auf der Verwendung eines Farbcodes Zuverlässigkeit einer Bestellung ermöglicht."

Carrefour in Zahlen

Nr. 2 Vertreiber weltweit
Nr. 1 Vertreiber in Europa
4 Formate 

  • Hypermarkt
  • Supermarkt
  • Convenience Stores 
  • Mitnahmemarkt

112.245 Milliarden € Umsatz  inkl. Steuern in 2010
über 410.000 Mitarbeiter  (am 31.12.2010)

Welche Ziele werden verfolgt?

Olivier Dibon:  Carrefour betrachtet dies als Gelegenheit, Erfahrungen, Wissen und gute Geschäftspraktiken weiterzugeben. Wir wollen uns zusammensetzen und neue Verbesserungsstrategien erkunden. Das Ziel besteht darin, Lösungen zu finden, die einerseits den Problemen aller Beteiligten gerecht werden und andererseits  allen Beteiligten Effizienz verschaffen. Sie müssen konkrete Anforderungen der Gruppenmitglieder erfüllen. Außerdem müssen wir, um die Dynamik der Gruppe zu sichern und die Akzeptanz der Initiative zu garantieren, darauf achten, dass sich die vorgeschlagenen Lösungen leicht und schnell umsetzen lassen. 

Innovation ist ebenfalls ein zentrales Element unserer Diskussionen. Wir müssen umdenken und neue Verwendungsmöglichkeiten vorhandener Technologien finden. In dieser Hinsicht ist die Allianz mit Zetes besonders lohnend. Zetes kennt nicht nur unsere Prozesse genau, sondern kennt sich auch mit den auf dem Markt verfügbaren Auto-ID-Technologien aus. Carrefour möchte wissen, welche Technologien in der Lage sind, Antworten auf verschiedene Probleme zu geben, ob diese Technologien für uns von Nutzen sein können und wo sie, wenn dies der Fall ist, rentabel sein können. Wir wollen erkunden, ob sich mit neuen Technologien neue Geschäftsprozesse einführen lassen. 
Außerdem müssen die vorgeschlagenen Lösungen, wie innovativ und profitabel sie auch sein mögen, die Benutzer berücksichtigen und dem Personal Mehrwert bieten.

Welche Vorteile hat die Beteiligung von Logistikdienstleistern an Diskussionen über die Lieferkettenoptimierung?

Olivier Dibon:  Wir wollen unseren Endkunden einen makellosen Service anbieten und stellen dieselben Anforderungen an unsere Partner. Dies ist jedoch eine Win-Win-Partnerschaft. Einerseits setzen wir uns zusammen, um Verbesserungsstrategien zu entwickeln, was effektiver ist, als einsam in seiner Ecke vor sich hin zu brüten. Andererseits ermöglicht dies den Teilnehmern einen schnelleren Zugang zu den neuesten Entwicklungen im Prozess- und Technologiebereich. Die Leistungsfähigkeit der Lieferkette von Carrefour hängt von der Leistungsfähigkeit unserer Logistikdienstleister ab. Wir versuchen, schwache Glieder in der Kette zu finden und sie zu stärken, um sie in einen Wettbewerbsvorteil zu verwandeln.

Wie wichtig ist Innovation innerhalb der Carrefour-Gruppe?

Olivier Dibon:  Innovation ist ein wesentlicher Bestandteil der Gruppenstrategie. Wenn wir den besten Service liefern und wettbewerbsfähig sein wollen, reicht es nicht aus, Markttrends zu folgen. Wir müssen Vorreiter sein. Deshalb schufen wir eine weitere Denkfabrik: CILTEO (Comité d’innovation logistique au service de l’excellence opérationnelle), die besonders auf die Voice-Technologie ausgerichtet ist und Carrefour, Zetes und Vocollect zusammenführte. 

Innovation geht aber immer mit gewissen Risiken einher, da die wirtschaftliche Beurteilung für die eine oder andere Lösung vorgenommen werden muss. Auch hier spielt unsere Allianz mit Partnern eine Schlüsselrolle. Wenn wir die von einer Denkfabrik identifizierten Lösungen testen wollen, ist ihre Beteiligung unerlässlich. 

Wurden bereits konkrete Projekte eingeleitet?

Olivier Dibon:  Über CILTEO haben wir eine Lösung entwickelt, die die Voice-Technologie auf ein neues Level hebt. Sie basiert auf der Verwendung eines Farbcodes, der in Kombination mit dem numerischen Bestätigungscode die Gewährleistung der Zuverlässigkeit einer Bestellung ermöglicht. Diese Lösung wurde entwickelt, um 3 verschiedene Anforderungen zu erfüllen. Erstens wollten wir den Prozess einer garantierten Lieferung stabilisieren. Außerdem suchten wir eine Lösung, mit der wir die Prüfziffern ändern konnten, ohne eine zu kopflastige übergeordnete Organisation oder zu viel Personal zu benötigen. Zu guter Letzt musste auch vermieden werden, dass die Bediener sich die Prüfziffern merken müssen. Die Verwendung von Farbcodes bot uns eine effiziente, leicht umsetzbare Lösung  dieser Aufgabenstellung. 
Obwohl die Vorteile der Voice-Technologie bei der Auftragserfassung unbestritten sind, erkannten wir,  dass es möglich war, die bereits erzielten Ergebnisse noch zu übertreffen und zusätzliche Gewinne zu erzielen.

Carrefour und Zetes – one Voice. Wann kam die Kooperation zwischen Carrefour und Zetes aus den Startlöchern?

Olivier Dibon:  Zetes half uns durch die Einführung der Voice-Technologie, als sie im Unternehmen noch in den Kinderschuhen steckte. Damals entschied sich Carrefour insbesondere für diese Lösung, weil Zetes das einzige Softwarehaus auf diesem Gebiet war, was bei der Integration zahlreiche Vorteile bot. Zetes wurde daher für Carrefour zum Integrator für alle Lagerhäuser der Gruppe in Frankreich. Das gilt heute in allen Ländern, in denen die Gruppe präsent ist, sodass man von einer Partnerschaft auf sehr hohem Niveau sprechen kann.

Was hofft Carrefour, durch diese Partnerschaft zu gewinnen?

Olivier Dibon  : Bei einer solchen Kooperation können wir nicht kurzfristig denken. Wir bemühen uns um eine mittelfristige Beziehung. Wir erwarten nicht, dass Zetes unsere Aufträge kommentarlos umsetzt. Wir wollen, dass die Teams uns in unseren Prozessen begleiten und Vorschläge machen, um uns zu helfen, die Wachstumstreiber zu finden, mit denen wir die Anforderungen unseres Marktsegmentes erfüllen können. Genau diese unterstützende Rolle spielt Zetes innerhalb des „Cercle d’utilisateurs“ IWMS.

Wird diese Lösung bereits eingesetzt?

Olivier Dibon:  Hier wird die Beteiligung von Logistikpartnern an unseren Unternehmungen wichtig. Einer von ihnen stellte Lagerfläche und Ressourcen zur Verfügung, um ein Pilotprojekt zu schaffen, das als Business Case für weitere Partner dienen wird. Die Lösung wurde im August dieses Jahres installiert. Wir hoffen, dass die erzielten Ergebnisse uns die Möglichkeit bieten werden, andere Dienstleistungsanbieter von der Notwendigkeit von Innovation und Wandel in unserem Sektor zu überzeugen, sodass sie schnell in diese Richtung einschwenken.