Bühler - Franz Haas Waffelmaschinen GmbH

Herausforderung


  • Lange Laufwege zwischen Ware, Drucker und Lagerbüro
  • Geringe Transparenz über den Status der erfassten und kommissionierten Artikel
  • Zeitgleiches Umstellen von Software und Lagertechnik

Lösung


  • ZetesMedea Logistics Execution Solution

Results


  • 20 Prozent Effizienzsteigerung im Wareneingang
  • 80 Prozent mehr Effizienz bei Umlagerungen
  • 20 Prozent weniger Personalaufwand
  • Maximale Transparenz über alle Warenbewegungen
  • Höhere Mitarbeiterzufriedenheit
  • Nachvollziehbare Kommissioniervorgänge
  • Flexible Personaleinsatzplanung

Die niederösterreichische Bühler - Franz Haas Waffelmaschinen hat den Materialfluss zwischen Wareneingang und Kommissionierung komplett neu ausgerichtet und dabei die Effizienz um bis zu 80 Prozent gesteigert. Das Warehouse Execution System ZetesMedea spielte dabei eine Schlüsselrolle.

Ferrero Rocher, Kitkat, Hanuta oder die Manner Schnitte: Diese und viele weitere Produkte werden auf Maschinen der Bühler - Franz Haas Waffelmaschinen GmbH produziert. Am Standort nahe Wien werden gemeinsam mit namhaften Kunden Waffelprodukte entwickelt und industrialisiert.

Klimaschutz ist hier viel mehr als ein Lippenbekenntnis. Das Vermeiden unnötiger CO2-Emmissionen beginnt bei dem niederösterreichischen Weltmarktführer schon bei der Lieferantenauswahl. Als das zur Schweizer Bühler Group gehörende Unternehmen 2019 eine IT-Lösung zum Optimieren der Lagerprozesse suchte, waren der Zetes Austria aus dem nur 30 Kilometer entfernten Wien die ersten Pluspunkte sicher. „Wir wollen keine Partner, die sich für ein persönliches Kennenlernen in den Flieger setzen müssen“, betont Thomas Krimmer, der im Geschäftsbereich Wafer das Supply Chain Management verantwortet.

Klare Anweisungen per App

Warehouse solutions
 

Neben der räumlichen Nähe und den vorhandenen Referenzen überzeugte aber vor allem ZetesMedea. Das von Zetes entwickelte Warehouse Execution System (WES) kann sämtliche Prozesse zwischen Wareneingang und Versand steuern und digitalisieren. Über bewährte Schnittstellen lässt es sich problemlos in die vorhandene Softwarelandschaft integrieren. Bei Bühler wurde ZetesMedea an das ERP-System SAP angebunden, mit dem es die Auftrags- und Bestandsdaten austauscht. Zu den Schlüsselelementen der Lösung gehören mobile Handhelds, auf denen die ZetesMedea-App läuft. Diese führen die Mitarbeitenden im Lager mit klaren Anweisungen sicher und fehlerfrei durch die Prozesse.
Krimmer und sein Team wollten das Potenzial des Warehouse Execution Systems maximal ausschöpfen, weshalb sie auch die übrige Lagertechnik auf den Prüfstand stellten. „Die Wegeanalyse war ernüchternd. Die Laufwege zwischen Ware, Lagerbüro und Druckern waren viel zu lang“, erinnert sich Krimmer, der im Zuge des Projekts nicht nur sämtliche Prozesse auf den Kopf stellte. Auch Mauern und Büroräume wurden dabei ebenso eliminiert wie stationäre Computer und Drucker. Stattdessen ließ der Logistikchef in der betriebseigenen Werkstatt 17 rollende Arbeitsstationen bauen, die mit Laptops, mobilen Etikettendruckern und Handhelds von Zebra ausgerüstet wurden. An die Stelle der Schreibtische und Bürostühle rückten die Team-Informationstafel sowie die Ladestationen für die mobilen Arbeitsplätze.

Fertig konfiguriert geliefert

Zunächst kamen die Rollwägen im Wareneingang sowie für Umlagerungen und die Kommissionierung zum Einsatz. Jeder Wagen verfügt über einen WLAN-fähigen Touch-Computer vom Typ Zebra TC72 im Smartphone-Format. Die Android-Geräte sind mit 1D/2D-Imagern ausgestattet, die auch unter erschwerten Bedingungen gute Ergebnisse liefern und je nach Barcode eine Lesereichweite von über 80cm ermöglichen. Mit der 13 Megapixel Kamera und einer 5 Megapixel Front-Kamera können zusätzliche Daten wie Unterschriften und Fotos von beschädigter Ware aufgenommen werden. Zetes lieferte die Touch-Computer fertig konfiguriert mit der ZetesMedea-App.
„Die Mitarbeiter werden durch die App intuitiv geführt, so dass keine spezielle Schulung notwendig war“, bestätigt Krimmer, dessen Mitarbeiter im Warehouse-Management seit Einführung von ZetesMedea übergreifend in allen Bereichen eingesetzt werden können. „Früher war jeder auf bestimmte Tätigkeiten wie das Kommissionieren oder Vereinnahmen von Ware spezialisiert“, berichtet Krimmer. Praxisnahe Hilfestellungen durch die App unterstützen zudem gegenseitiges Einspringen und Vertreten was die gesamte Einsatzplanung erheblich vereinfacht.

„Ich habe selten einen Dienstleister erlebt, der so gut und zuverlässig gearbeitet hat wie Zetes.“ Thomas Krimmer, Head of Supply Chain Management, Bühler – Franz Haas Waffelmaschinen GmbH

Abfrage der Sendungsart bei der Warenübernahme

Bei Bühler werden im Wareneingang täglich rund 250 Positionen von externen Lieferanten und weitere 200 Positionen aus der internen Produktion übernommen. Die Sendungen größerer Lieferanten verfügen in der Regel über Barcodes, die von den Mitarbeitenden gescannt werden. Die App erkennt dabei, ob es sich um eine prüfpflichtige Anlieferung handelt (Weitergabe an die Qualitätsprüfung Wareneingang) oder auch, ob sich die Ware im Rückstand befindet und somit für den unmittelbaren Weitertransort an den Bedarfsträger bereitgestellt werden muss.
Wenn es sich um einen neuen Artikel für das Sortiment des Online-Shops für das Geschäftsfeld After Sales handelt, muss dieser zunächst in das firmeneigene Fotostudio gebracht werden. Die entsprechende Abfrage läuft im Hintergrund über die Schnittstelle zu SAP und die Antwort erhält der Mitarbeitende umgehend auf dem Display seines Handhelds angezeigt. Falls die Ware eingelagert werden soll, erscheint dabei auch der von SAP vorgegebene Lagerplatz. Zeitgleich erfolgt die Buchung im Warenbestand.
Die Anweisungen von ZetesMedea sind immer eindeutig, so dass Fehler praktisch ausgeschlossen werden können. Gleiches gilt für den Fall, dass eine Sendung mit einem neuen Etikett versehen werden muss. Dann tritt der auf dem Rollwagen montierte Etikettendrucker vom Typ Zebra ZD620t in Aktion. Dieser Drucker ist mit einer Akkubasisstation ausgestattet und gewährleistet einen unterbrechungsfreien Betrieb während der gesamten Schicht, die Kommunikation erfolgt über WLAN.

80 Prozent produktiver

Eine weitere wichtige Funktion übernimmt ZetesMedea bei den Umlagerungen, die bedingt durch die chaotische Lagerhaltung regelmäßig durchzuführen sind. Zum Starten der Funktion wählt der Mitarbeitende im Menü die Option „Umlagern“ und wird daraufhin zur ersten Lagerposition geführt, deren Bestand mit einer anderen Position zusammengeführt werden soll. Vor der Entnahme muss die am Regal angebrachte Fachnummer und anschließend der einzelne Artikel gescannt werden. Auch am Zielort muss zunächst die Fachnummer erfasst werden, bevor der Prozess abgeschlossen werden kann. „Beim Umlagern bringt uns ZetesMedea einen Produktivitätsvorteil von 80 Prozent“, hat Krimmer berechnet. Im Durchschnitt habe sich die Effizienz durch das neue Verfahren über alle Prozessschritte hinweg um rund 25 Prozent verbessert.

Nach einem ähnlichen Prinzip unterstützt ZetesMedea das Durchführen interner Transporte oder das Kommissionieren der in der Produktion benötigten Teile. Die von SAP erzeugten Pickaufträge erscheinen mit Lagerplatz und Stückzahl auf dem Display der Handhelds und werden von den Kommissionierern Schritt für Schritt abgearbeitet. Pro Tag fallen rund 900 Positionen an. Die App ermöglicht Single- oder Multi-Order-Picking, wobei letzteres zum Beispiel für das Zusammenstellen von Baugruppen zum Einsatz kommt. Beim Picken werden die Mitarbeiter von Kommissionierwägen und Sammelbehältern unterstützt.

Mobile device
 

Materialinfo sorgt für Gewissheit

Falls dabei Fragen zur Identität einzelner Artikel auftauchen, bietet ZetesMedea die Materialinfo-Funktion. Dabei genügt das Scannen des auf dem Artikel angebrachten Barcodes, um über das Display des Touch-Computers die genaue Produktbezeichnung zu erfahren. Die Materialinfo-Funktion wird benötigt, wenn sich an einem Lagerplatz mehrere ähnliche Artikel befinden.
Zwischen September und Dezember tritt schließlich die Inventur-Funktion von ZetesMedea in Aktion. Während dieser Phase muss das Lagerpersonal die vorrätigen Artikel einmal komplett gezählt haben. Dabei werden immer die Lagerfächer gezählt, die im Rahmen einer anderen Tätigkeit ohnehin angesteuert werden. „Mit diesem rationellen und durchgängig digitalen Prozess konnten wir die frühere Vollzählung mit Papierlisten ablösen“, erläutert Krimmer, der auch mit dem Projektverlauf sehr zufrieden ist.

Tadellos umgesetzt

Die Einführung von ZetesMedea konnte wesentlich schneller als erwartet nach nur acht Wochen abgeschlossen werden. „Die Geschwindigkeit hat mich beeindruckt“, bekennt Krimmer und ergänzt: „Die Umsetzung lief durch alle Projektstufen hindurch tadellos. Ich habe selten einen Dienstleister, der so gut und zuverlässig gearbeitet hat wie Zetes.“ Ebenso positiv denkt der Supply Chain Manager über die Amortisierung: „Angesichts der enormen Produktivitätsfortschritte im Wareneingang und beim Umlagern hat sich die Investition schon innerhalb der ersten Monate bezahlt gemacht“.

 

Über Bühler

Täglich konsumieren 2 Milliarden Menschen Lebensmittel, die ihre Herstellung der Prozesstechnologie von Bühler verdanken. Dazu gehören beispielsweise Mehl, Reis, Teigwaren, Schokolade, Kaffee und Bier. Bühler ist mit 100 Servicestationen, mehr als 30 Produktionsstandorten und 25 Anwendungszentren in über 140 Ländern vertreten. Die Hälfte der Nutzfahrzeuge weltweit enthält Druckgießbauteile, die mit Technologien von Bühler hergestellt werden. Das global aufgestellte Schweizer Familienunternehmen ist in besonderem Maße der Nachhaltigkeit verpflichtet. Wir wollen, dass unsere Kunden erfolgreich sind. Wir wollen, dass jeder Mensch Zugang zu gesunder Nahrung hat. Wir wollen das Klima schützen durch energieeffiziente Fahrzeuge, Gebäude und Maschinen. Weitere Infos unter www.buhlergroup.com.