In allen Ländern der EU und auf der ganzen Welt sind die Unternehmen mit dem ständigen Kampf gegen illegale Produkte konfrontiert, die in ihre Lieferketten gelangen und sich darin bewegen. Von Pharmaprodukten und Zigaretten bis hin zu Kosmetika, Wein, Spirituosen und Luxusgütern haben Behörden entweder Vorschriften zur lückenlosen Rückverfolgbarkeit bereits eingeführt oder sind gerade dabei, diese einzuführen, um die Warenbewegungen zu verfolgen und nachzuvollziehen. Sei es aus Gründen des Gesundheitsschutzes und der Sicherheit, um zu gewährleisten, dass Steuern korrekt bezahlt werden, oder um Verbrauchern, Patienten und Kunden die Gewissheit zu geben, dass alle Produkte, die sie kaufen oder verwenden, zu 100% echt sind. Die Einhaltung von Richtlinien wird für Hersteller, Wiederverkäufer, Groß- und Einzelhandel immer unerlässlicher.

Für viele Unternehmen bedeutet die Einhaltung von Richtlinien eine Einschränkung der betriebsbezogenen Effizienz und Produktivität. Mit mehrstufigen Compliance-Initiativen lässt sich jedoch ein beträchtliches Potenzial für mehr Effizienz, Produktivität und Transparenz freisetzen. Sébastien Sliski, General Manager Collaborative Supply Chain Solutions bei Zetes, erklärt, wie Unternehmen von der Einhaltung von Richtlinien profitieren können, wenn sie Daten proaktiv in Informationen umwandeln und so letztendlich die Leistung und Interaktion mit Kunden verbessern.

Bessere Rückverfolgbarkeit
 

Data Intelligence

Jede Vorschrift umfasst klar definierte Standards für die Kodierung und Kennzeichnung von Produkten mit spezifischen Datensätzen, die eine einfache Authentifizierung von Waren in jeder Phase der Supply Chain ermöglichen. Das bedeutet, dass alle Unternehmen und alle Akteure in der Lieferkette wissen, welche Informationen sie erfassen und wie sie sie veröffentlichen müssen, und dass sie die Prozesse auf genau dieselbe Weise durchführen müssen. Dies sorgt für Konsistenz und eine lückenlose Rückverfolgbarkeit – der Schlüssel zur Einhaltung von Richtlinien.

Jede Vorschrift umfasst klar definierte Standards für die Kodierung und Kennzeichnung von Produkten mit spezifischen Datensätzen, die eine einfache Authentifizierung von Waren in jeder Phase der Supply Chain ermöglichen.

Durch diese Konsistenz wird ein Maß an Data Intelligence ermöglicht, das für die meisten Unternehmen aufgrund der unzähligen Datenerfassungsmethoden und der Vielzahl der verwendeten Prozesse derzeit unerreichbar ist. Supply-Chain-Ökosysteme und die darin enthaltenen Daten zu bereinigen, bietet nicht nur die Möglichkeit, Produkte im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit und Echtheit rückzuverfolgen, sondern liefert auch einen Einblick in die Leistungsfähigkeit der Lieferkette. Wo sind Engpässe? Arbeiten alle Teilnehmer der Lieferkette korrekt zusammen? Werden Produkte auf Märkten authentifiziert, auf denen sie nicht authentifiziert werden sollten?

Mithilfe von Supply Chain Intelligence können Unternehmen darüber hinaus Echtzeitwarnungen auf Grundlage wichtiger Leistungsparameter einführen, zur Handhabung von Ausnahmen und für eine noch höhere Effizienz.

Transparenz für den Verbraucher

Die Einführung einer standardbasierten Struktur für Barcode-Daten sorgt nicht nur für Transparenz innerhalb der Supply Chain, sondern bietet Unternehmen, insbesondere Herstellern, einen detaillierten Einblick in die Welt ihrer Kunden. Dies ist aus zweierlei Gründen von Bedeutung: zum einen um die weltweiten gesetzlichen Anforderungen an eine verbesserte Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit zu erfüllen, zum anderen um den Ansprüchen umweltbewusster Verbraucher gerecht zu werden, die klare Informationen hinsichtlich der ethischen Beschaffung und Herkunft von Produkten verlangen. Durch die Möglichkeit, anzugeben, wo ein Produkt angebaut wurde, oder Informationen über die an der Herstellung beteiligten Personen bereitzustellen, können all diejenigen direkt angesprochen werden, die aktives Interesse an fundierteren Kaufentscheidungen zeigen.

Dank der Analyse der Kundenstandorte, die ihre Produkte authentifizieren, können Marken darüber hinaus Probleme beim grenzüberschreitenden Vertrieb von nicht lizenzierten Produkten erkennen.

Einbindung der Partner

Die Chancen, die eine digitalisierte Supply Chain bietet, sind enorm. In erster Linie müssen Unternehmen aber die Herausforderungen bei der Einhaltung von Vorschriften bewältigen und dabei die Grundlage für Wachstum schaffen.

Bei Datensätzen wie eindeutigen Seriennummern, Barcodes und Hologrammen auf einzelnen verpackten Artikeln sowie Chargen auf Paletten ist es daher wichtig, einen Partner zu finden, der die Vorschriften genau kennt und sich der unmittelbaren Auswirkungen auf das Tagesgeschäft bewusst ist.

Eine Compliance-Initiative sollte beispielsweise zuerst einmal die Produktivität aufrechterhalten und einen flexiblen und agilen Ansatz zur Geschäftsoptimierung bieten, sobald die wichtigsten Compliance-Elemente in das Ökosystem integriert sind.

Fazit

Die Einhaltung umfangreicher Richtlinien ist ein komplexes Unterfangen. Doch die Zusammenarbeit mit etablierten und erfahrenen Partnern kann Unternehmen dabei helfen, Einschränkungen zu überwinden – und noch vieles mehr zu erreichen. Ein agiler, schrittweiser Ansatz stellt nicht nur sicher, dass Compliance-Ziele erreicht werden, ohne das bestehende Produktivitätsniveau zu beeinträchtigen, sondern legt auch den Grundstein für umfassendere betriebliche und geschäftliche Vorteile, die über die Vorschriften hinausgehen und eine lückenlose Rückverfolgbarkeit ermöglichen.

Wenn Unternehmen im Rahmen ihrer Compliance-Initiativen wichtige Daten innerhalb ihres Supply-Chain-Ökosystems erschließen und digitalisieren, können sie intelligenter handeln, nachhaltiger werden und neue Geschäftschancen besser erkennen und nutzen.

Sébastien Sliski, General Manager Supply Chain Solutions bei Zetes

 

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