Der effiziente, kostengünstige Betrieb einer Produktionsanlage ist mit zahlreichen Herausforderungen verbunden. Diese können oft unvorhersehbar sein und sich Ihrer Kontrolle entziehen. Die Auswirkungen einer globalen Disruption von nie gekanntem Ausmaß auf die Industrie bedeuten, dass diese agil, dynamisch und nachhaltig sein muss. Noch nie war das so erfolgsentscheidend wie heute. Agilität hilft nicht nur, Probleme zu lösen und Ausfallzeiten zu vermeiden, sondern ermöglicht es Ihnen auch, Chancen proaktiv zu nutzen und Verschwendung zu minimieren. Moderne Etikettierverfahren spielen eine Schlüsselrolle bei der Schaffung stabiler Produktionslinien und bieten die nötige Flexibilität für sofortige Anpassungen, indem sie Etiketten im laufenden Betrieb drucken, um maximale Produktverfügbarkeit und -qualität zu gewährleisten.
In diesem Interview spricht Jens Holbrechts, Experte für automatisierte Produktkennzeichnung bei Zetes, über die Vorteile einer dynamischen Etikettierung und, wie eine innovative Lösung der nächsten Generation eine langfristige Investition für zukünftigen Erfolg darstellt.
Können Sie uns einen Überblick über die Probleme bei der Etikettierung in herkömmlichen Produktionsanlagen geben?
Auf herkömmliche Weise gedruckte Etiketten sind in modernen Verpackungsanlagen nicht zweckmäßig. In der Lebensmittel- und Getränkeindustrie kommen zum Beispiel plötzliche Änderungen der Zutaten, wie Weizen und Öl, häufig vor und sind unvermeidlich. Ein anderes Beispiel ist die Pharmaindustrie. Dort werden Inhaltsstoffe ausgetauscht oder hinzugefügt, das Mindesthaltbarkeitsdatum wird überarbeitet oder bestimmte Informationen müssen aus Gründen des Verbraucherschutzes oder des Verbraucherinteresses geändert werden. Trotz dieser Disruptionen müssen die Etiketten wesentliche Daten wie Zusammensetzung, gesundheits- oder nahrungsbezogene Ansprüche und Mengen weiterhin korrekt angeben. Wenn Ihre Etiketten (und Ihre Verpackungen) vorgedruckt sind und Lagerplatz verbrauchen, werden sie womöglich weggeworfen, wenn sie nicht schnell angepasst werden können, was finanzielle und ökologische Auswirkungen hat. Führende Industrieunternehmen und Verpackungsleiter sehen sich zunehmend mit diesen Herausforderungen konfrontiert, sind aber zuversichtlich, dass sie sich mit der Umstellung auf eine dynamische Etikettierung einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Was sind die Hauptvorteile einer dynamischen Etikettierung, und inwiefern hilft sie Unternehmen, wettbewerbsfähig zu bleiben?
Die Vorteile sind vielfältig. Was die betriebswirtschaftlichen Gewinne und Einsparungen angeht, so ermöglicht eine dynamische Etikettierung eine sofortige Änderung der Produktinformationen. Die Produktivität bleibt hoch, es wird wenig Ausschuss produziert und es sind weniger Vorräte in den Regalen nötig. Wenn Zutaten ohne große Vorwarnung geändert oder hinzugefügt werden, können Sie mithilfe des On-Demand-Drucks selbst bei kleinen Mengen die Verpackung entsprechend anpassen. Die benutzerfreundliche Software von Zetes eignet sich für alle Arbeitskräfte und erfordert keinerlei IT-Kenntnisse, technisches Know-how oder besondere Schulung. Um menschliche Fehler zu vermeiden, können nur die dynamischen Elemente des Etiketts bearbeitet werden. Andere Informationen oder das Branding des Unternehmens bleiben so geschützt. Eine dynamische Etikettierung bietet ein hohes Maß an Flexibilität und die Möglichkeit, schnell präzise Etiketten für Verpackungen verschiedener Formen und Größen zu drucken. Mit der Umstellung der Produktionsanlage auf den dynamischen Ansatz des Etikettendrucks wird auch die Just-in-Time-Produktion unterstützt, denn es werden nur so viele Etiketten gedruckt, wie zur Deckung der Nachfrage notwendig sind. Dadurch entfällt der Bedarf an übermäßiger (und kostspieliger) Lagerhaltung. Darüber hinaus bietet dieser Ansatz die Möglichkeit, Etiketten in verschiedenen Sprachen zu drucken, wenn das Produkt an Zielorte in verschiedenen Ländern versendet werden soll. Dies bedeutet sowohl einen Vorteil für die Verbraucher als auch einen betriebswirtschaftlichen Vorteil. Zusätzliche Packungsbeilagen oder Anweisungen entfallen, da alle erforderlichen Informationen auf das Etikett in der jeweiligen Landessprache gedruckt wird, und zwar angepasst an die spezifischen Regulierungsvorschriften.
Was Kontrollen und Regulierung angeht – besonders in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie –, ist es unerlässlich, die richtigen Zutaten auf der Produktverpackung aufzuführen, um komplexen Kennzeichnungsstandards gerecht zu werden, zumal diese von Land zu Land oder in verschiedenen Regionen (z. B. der EU) variieren. Hierunter fallen beispielsweise Nährwertangaben, gesundheitsbezogene Angaben und Vorschriften bezüglich von Hinweisen auf meldepflichtige Allergene. Mit einer dynamischen Etikettierung können Sie sich leichter an aktuelle und künftige Regulierungsvorschriften anpassen, damit die Verpackung jederzeit konform ist – ohne großen Kostenaufwand. Konformitätsmängel sind enorm riskant. Sie können gravierende gesundheitliche Folgen für die Verbraucher haben und bedeuten, dass falsch vorbedruckte Verpackungen am Ende weggeworfen werden. Die Etikettierung auf der Stückebene (z. B. Kennzeichnung mit einem 2D-Barcode, QR-Code oder Herkunftsnachweis) erleichtert außerdem die Rückverfolgbarkeit. An dieser sind sowohl Industriebetriebe als auch die Verbraucher sehr interessiert.
Auch für Vertrieb und Marketing ergeben sich Vorteile. In diesen Bereichen bietet die dynamische Etikettierung die nötige Flexibilität, um Sonderangebote, QR-Codes, kleinere, begrenzte Auflagen von Etiketten oder die Aufnahme einer aktuellen Nachricht an die Verbraucher zu drucken. Professionelle, hochauflösende Farbetiketten können auf diverse inkjetfähige Materialien aufgedruckt werden. Das sorgt für eine ansprechendere Ästhetik und ermöglicht es, die Ziele in Bezug auf Recyclingfähigkeit oder Nachhaltigkeit zu erfüllen.
Können Sie uns erklären, inwiefern die dynamische Etikettierung eine nachhaltige Strategie ist?
Die Anpassung von Produktions- und Lieferkettenprozessen zur Minimierung von Umweltschäden ist wesentlicher Bestandteil der sozialen Verantwortung (Umwelt, Gesellschaft und Governance) eines Unternehmens. Das gilt auch für die Etikettierung. Wenn Störungen in den Lieferketten zu Komponentenknappheit und -veränderungen führen, ist ein dynamischer Etikettendruck die einzige schnelle, wirtschaftliche Lösung, um die Produktionsanlage in Gang zu halten. Die Implementierung ist mit wenig Hindernissen verbunden, da die Einrichtung und Bedienung der Software und der Hardware recht einfach ist und sie sich reibungslos in die vorhandene Infrastruktur integrieren. Eine Umstellung auf diese innovative Technologie unterstützt die Digitalisierung und die Generierung von Daten zu Energieeffizienz und Abfallmanagement. Wie schon gesagt, senkt eine moderne, agile Etikettierungslösung ganz erheblich die Menge an Überbeständen, die auf der Müllkippe landen. Zudem können dafür biologisch abbaubare oder aus recycelten Materialien hergestellte Etiketten verwendet werden. Die Selbstverpflichtung eines Unternehmens zu sozialer Verantwortung und guter Unternehmensführung unterstützt das Ansehen, verbessert die Transparenz, stärkt die Beziehungen zu Investoren und fördert die Kundentreue, da die Kunden zunehmend an Unternehmen mit ethisch einwandfreien, nachhaltigen Prozessen interessiert sind. Ich denke, dass die dynamische Etikettierung wahrscheinlich zum Maßstab für die Etikettierung in Produktionsanlagen wird, da sie die Agilität verbessert, Innovationen unterstützt und den ROI steigert.
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