Brüssel/ Hamburg, 18. Dezember 2014 — Ärzte ohne Grenzen startet ein Projekt im größten Behandlungszentrum der Organisation in Monrovia (Liberia) zur Kontrolle von Patienten, die mit dem Ebola-Virus infiziert sind. Zetes ist in dieser Anfangsphase beteiligt und stellt eine mobile Anwendung bereit, die den Aufenthaltsort, Zustand und die Behandlung der Patienten in einer sehr schwierigen Umgebung mithilfe von tragbaren Terminals nachverfolgt. Dieses System befindet sich in Monrovia derzeit in der Pilotphase.

Das von Ärzte ohne Grenzen eingerichtete Ebola-Zentrum ELWA3 in Monrovia ist in einem Komplex aus großen Zelten untergebracht. Gegenwärtig werden Informationen über den Zustand der Patienten verbal oder auf Papier ausgetauscht, und die Patientenakten manuell innerhalb der Hochrisikozone gescannt. Ärzte ohne Grenzen benötigt ein effizienteres, robusteres und verlässlicheres System, bei dem die Daten in Echtzeit eingegeben, gesendet und verarbeitet werden können. Zugleich soll das Fehlerrisiko und die Gefahr einer weiteren Ausbreitung des Virus durch nosokomiale Übertragung begrenzt werden.

Bei Ankunft im Zentrum erhält jeder Patient ein Armband mit einem aufgedruckten Barcode und einer eindeutigen Identifizierungsnummer. Die Ärzte von Ärzte ohne Grenzen scannen die Patienten-ID. Anhand dieser Nummer können sie dann die Patientenakte aufrufen und ihre Diagnose direkt über einen Fragebogen eingeben, der auf dem Bildschirm eines mobilen Terminals angezeigt wird. Die Informationen werden über ein Drahtlosnetzwerk an die Datenbank des Zentrums gesendet. Von den Untersuchungsergebnissen hängt dann jeweils ab, welche Behandlung dem Patienten vom Pflegepersonal und den Hygienikern verabreicht wird, und die Daten werden der epidemiologischen Datenbank hinzugefügt. Mithilfe der von Zetes gelieferten Lösung kann das medizinische Personal jetzt jederzeit den Aufenthaltsort, Zustand und Fortschritt für jeden Patienten anzeigen.

Ultra-robuste Geräte für extreme Bedingungen

Die Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen arbeiten unter extrem rauen und schwierigen Bedingungen, bei Temperaturen an die 40 Grad Celsius und mehr als 90 Prozent Luftfeuchtigkeit. Darüber hinaus müssen die Ärzte schwere, klobige Personenschutzanzüge tragen. Dies begrenzt die Zeit, die sie mit den Patienten verbringen können. Daher darf beim Senden von Daten keine Zeit vergeudet werden. Die gelieferten mobilen Terminals sind wärme-, feuchtigkeits- und staubbeständig. Sie sind außerdem so konstruiert, dass sie unempfindlich gegen Flüssigkeiten sind. Dies ist besonders wichtig, weil alle bei den Patientenuntersuchungen verwendeten Geräte mit einer Chlorlösung gereinigt werden müssen. Zetes hat sich zum Ziel gesetzt, all diese Anforderungen zu berücksichtigen und zugleich eine möglichst einfache, angemessene Lösung zu liefern.

Robin Vincent-Smith, Projektmanager für ELEOS (Ebola Link Emergency Operational Support) bei Ärzte ohne Grenzen, sagt: „Die von Zetes angebotene Lösung bietet die beste Antwort auf die Faktoren, die sich aus unseren Arbeitsbedingungen und dem Gesamtkontext ergeben. Die Schwere und das Ausmaß des Problems bedeuten, dass wir es uns nicht leisten können, Zeit für Forschung und Entwicklung zu vergeuden, um eine neue Lösung zu finden. Wir brauchen ein System, das sofort eingeführt werden kann, das robust und benutzerfreundlich ist.“

Alain Wirtz, CEO von Zetes: „Zetes hat den Vorteil jahrzehntelanger Erfahrung im Krankenhaussektor. Wir haben bereits Projekte in afrikanischen Ländern durchgeführt, bei denen wir es mit extrem schwierigen Bedingungen zu tun hatten. Wir freuen uns, dass wir diese Erfahrungen einbringen können, um Ärzte ohne Grenzen zu unterstützen. Wir hoffen, unser Beitrag wird hilfreich sein für die Organisation.“

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